Facebook kauft Datenbrillenhersteller Oculus VR für 2,3 Milliarden Dollar

Facebook kauft Datenbrillenhersteller Oculus VR für 2,3 Milliarden DollarNach der spektakulären Übernahme von WhatsApp für 19 Milliarden Dollar hat Facebook nun weitere 2,3 Milliarden Dollar in die Hand genommen und die Virtual-Reality-Firma Oculus VR gekauft. Das Unternehmen wurde vor allem durch seine Videospiel-Datenbrille Oculus Rift bekannt. Facebook möchte die Technologie von Oculus VR nicht nur für Spiele nutzen, sondern nebenbei eine neue Form der Kommunikation erschaffen.

Die Übernahme des Messengers WhatsApp durch Facebook für 19 Milliarden Dollar hat viel Aufsehen erregt. Immerhin griff das Soziale Netzwerk damit nach den Daten der Nutzer des Nachrichtendiensts, selbst wenn diese keinen Account bei Facebook haben. Nun hat Facebook erneut in die Taschen gegriffen und für die Virtual-Reality-Firma Oculus VR etwa 2,3 Milliarden Dollar hingelegt. Bisher ist noch nicht ganz klar, was Facebook konkret mit der Übernahme des Unternehmens, welches erst im Juli 2012 gegründet wurde, bezweckt.

Virtuelle Realität trifft auf Soziales Netzwerk

Oculus VR hat sich der Entwicklung und Nutzung virtueller Realitäten verschrieben. Großes Aufsehen erregte insbesondere unter Fans von Videospielen die Datenbrille Oculus Rift. Diese befindet sich derzeit noch in der Entwicklungsphase und ist noch nicht auf dem Endkundenmarkt verfügbar. Laut Facebook sollen Entwickler allerdings schon in diesem Sommer die ersten Modelle für jeweils 350 Dollar erwerben können. 75.000 Exemplare der Datenbrille sind derzeit bereits vorbestellt worden.

Bei der Datenbrille Oculus Rift handelt es sich nicht um ein Konkurrenzprodukt für Googles Datenbrille Google Glass. Oculus Rift ist vergleichbar mit einer großen Skibrille, die über Displays anstelle von Gläsern verfügt. Der Träger kann sich damit vollkommen von der Außenwelt abschotten und in eine virtuelle Welt eintauchen, beispielsweise in ein dreidimensionales Computerspiel. Mittels diverser Sensoren erkennt die Brille Blickrichtungen und Bewegungen des Trägers und kann diese in entsprechende Steuerungsimpulse für die Bewegung innerhalb der virtuellen Welt nutzen. Nun ist Facebook ein Soziales Netzwerk und eine große Spieleplattform für Flash-basierte Browsergames. Wie passen OCulus VR und Facebook nun zusammen?

Zuckerberg träumt von neuer Form der Kommunikation

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich bereits zu der Übernahme geäußert, die ihm 400 Millionen Dollar in bar, rund 1,6 Milliarden Dollar in Facebook-Aktien und weitere 300 Millionen Dollar „wenn bestimmte Ziele erreicht werden“ wert war. In einer Erklärung sagte er: „Mobile Geräte sind die Plattform der Gegenwart; wir bereiten uns auf die Plattformen der Zukunft vor. Oculus hat die Chance, die sozialste Plattform aller Zeiten zu erschaffen und damit die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren“.

VR-Brillen wie Oculus Rift eignen sich nicht nur für ein intensives Videospielerlebnis. Als mögliche weitere Anwendungsgebiete führte Zuckerberg an, dass man mittels solcher Datenbrillen virtuell den besten Platz in einem Sportstadion buchen könnte, um das bestmögliche Stadionerlebnis auch von zu Hause aus zu bekommen. Auch virtuelles Lernen wäre ein Anwendungsgebiet. Mit der richtigen Software könnten Schüler beispielsweise tatsächlich virtuell durch das Kolosseum gehen, statt es nur auf Bildern zu sehen. Ein anderes Anwendungsbeispiel wäre ein virtueller Arztbesuch. Zwar kann ein Arzt so keine Untersuchung durchführen, jedoch trotzdem ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht führen. Eine Verknüpfung dieser Technologie mit der Kommunikationsplattform Facebook könnte also tatsächlich die Art und Weise, wie die Nutzer miteinander kommunizieren, verändern.

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