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Relativitätstheorie der Finanzmärkte oder auch self-fulfilling prophecy

Die zurückliegende Woche war eine sehr interessante und für viele sicher auch lehrreiche zugleich, aber was genau ist denn alles passiert bzw. warum überhaupt?

Am Montag den 21. Januar donnerten die Aktienkurse an den Weltbörsen, dass es nur so knallte, egal ob Nikkei, DAX oder Euro Stoxx (in den USA war zum Glück Feiertag) alle haben massiv verloren, nur keiner wusste so recht warum. War es wirklich nur die anhaltende Rezessionsangst hinsichtlich der USA, was ich inzwischen unter „self-fulfilling prophecy“ (sich selbsterfüllende Prophezeiung) verbuche, bei dem Wirbel der darum gemacht wirdin den Medien. Man muss nur lange daran glauben, dann wird es auch eintreffen, da niemand mehr Geld freigibt und wir alle schön in Richtung Rentenpapiere wandern. Wird soetwas eigentlich bewusst gemacht oder liegt dies einfach in der menschlichen Psyche verankert?

Donnerstag den 24. Januar kam nun heraus, dass ein gewisser Jérôme Kerviels die Société Générale (immerhin zweitgrößte Bank Frankreichs) 4,9 Milliarden gekostet haben soll, da Spekulationen seinerseits nicht aufgingen, zu denen er scheinbar gar nicht berechtigt war. Schön zu sehen dabei folgendes Zitat:

Seit Donnerstag kennt die gesamte Finanzwelt den Namen des Franzosen. Doch noch versteht niemand, wie es zu dem Rekordverlust kommen konnte, der die Bank zu einer Notkapitalerhöhung zwingt.

Dies scheint derzeit allgemein ein Problem innerhalb der Finanzbranche zu sein, dass die Produkte die dort teilweise entstehen und genutzt werden nur noch von einer Hand voll Menschen auf diesem Planeten verstanden und trotzdem millionenfach gehandelt werden. „signifikant abnormal“ in der Technology trifft das schon ganz gut.

Wenn sie schon alle von Transparenz und Risikomanagement sprechen, dann sollte man es auch entsprechend gestalten, so dass z.B. Finanzinnovation/Finanzprodukte so beschrieben werden müssten, damit ein externer Dritter sie auch nachvollziehen kann und nicht nur mein Schulfreund aus der Risikoabteilung, mit dem ich einmal die Woche Tennis spielen gehe.

Tja, und wer fragt sich da nicht, ob das Auflösen der Risikoposten der Société Générale von Montag bis Mittwoch nicht das Zünglein an der Waage des Montagsvorbeben war und nun doch die „gewünschte“ Rezession „auslöst“?

Maximilian

Vier Jahre BWL-Studium, fast 20 Jahre Börsenerfahrung und schon immer ein großes Interesse am Wirtschaftsleben lassen Max die ein oder andere Sichtweise & News zu aktuellen Wirtschaftsthemen verfassen.

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