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Selbständigkeit: Unternehmensgründungen gehen zurück

Aktuelle Zahlen des KFW Gründungsmonitors 2013 belegen, dass es derzeit schlecht um Unternehmensgründungen und das Thema Selbständigkeit steht und wir uns auf einem Niveau von vor 13 Jahren befinden. Work-Life-Balance wird immer wichtiger, die als Unternehmer gerade in den Gründungsjahren schlichtweg nicht vorhanden ist.

Wie im Gründungsmonitor 2013 zu lesen, scheint das Thema Bürokratie zu einem immer größer werdenden Hemmnis zu werden und ein Risiko darzustellen, das immer weniger eingehen wollen. Zum Vergleich 2008 war Bürokratie für 33% ein Gründungshemmnis, 2012 lag der Anteil bereits bei 40%.

Hinzu kommt die höhere Wochenarbeitszeit, die man als Selbständiger oft in Kauf nehmen muss, sowie das finanzielle Risiko. Vollerwerbsgründer arbeiten im Durchschnitt 48 Stunden pro Woche, ein Angestellter im Durchschnitt lediglich 38 Stunden. Immerhin können 42% der Gründer ihrer Einkommenssituation (netto) verbessern.

Eine weitere Besonderheit innerhalb der Gründungsstatistik ist, dass die Gründungen in den Freien Berufen (z.B. Berater, Dozent usw.) stark ansteigen von 15 Prozent in 2005 auf 39 Prozent in 2012. Dr. Zeuner von der KFW dazu:

„Die bemerkenswerte Zunahme von Gründern mit beratenden und erzieherischen Tätigkeiten zeigt, wie das Angebot auf die veränderte Nachfrage einer Wissensökonomie reagiert.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die positive Situation am Arbeitsmarkt den Schritt in die Selbständigkeit aktuell hemmt. Mehr und mehr Menschen legen mehr Wert auf Sicherheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance und scheuen das höhere Risiko bzw. müssen es gar nicht eingehen. Die Gründungen aus der Not gehen aus genannten Gründen zurück und werden auf dem Niveau bleiben bis zur nächsten Rezession bzw. dem Weg dort hin. Gründer aus Überzeugung, die KFW nennt es Chancengründer, legen hingegen zu von 35% (2011) auf 47% (2012) und verwirklichen ihren Traum der Selbständigkeit.

Zum Gründungsmonitor: Der KFW-Gründungsmonitor wird jährlich erhoben seit dem Jahre 2000 und ist eine repräsentative Bevölkerungserhebung. Er vermittelt ein umfassendes Bild der aktuellen Gründungstätigkeit in Deutschland und wurde zuletzt vom 07. August bis 06. Dezember 2012 erhoben. Mehr dazu unter: Gründungsgeschehen auf dem Tiefpunkt – kein Anstieg in Sicht.

Bildmaterial: © Kurt Kleemann – Fotolia.com
Maximilian

Vier Jahre BWL-Studium, fast 20 Jahre Börsenerfahrung und schon immer ein großes Interesse am Wirtschaftsleben lassen Max die ein oder andere Sichtweise & News zu aktuellen Wirtschaftsthemen verfassen.

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