Der Sportartikelhersteller Adidas ist schlecht in das Jahr 2014 gestartet. Im ersten Quartal des Fußball-WM-Jahres sank der Umsatz um sechs Prozent auf 3,53 Milliarden Euro. Der Gewinn brach um etwa 31 Prozent ein. Von den 303 Millionen Euro bleibt ein Nettogewinn von 204 Millionen Euro. Das sind über 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Schuld daran ist sowohl der starke Euro als auch die Krise in der Ukraine. Trotzdem blickt Adidas optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.
Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ist das Sportereignis des Jahres. Die Sportartikelhersteller Nike und Adidas liefern sich bereits im Vorfeld heftige Kämpfe um die Gunst der Fans, die natürlich ihre Artikel kaufen sollen. Adidas ist der Hauptsponsor des Turniers. Herbert Hain, Vorstandsvorsitzender von Adidas, setzt große Hoffnungen in die WM, denn das Geschäft in deren Umfeld soll die miese Bilanz des ersten Geschäftsquartals 2014 vergessen machen.
Gewinne um fast ein Drittel eingebrochen
Hainer musste bei der Vorstellung der Quartalszahlen einen Gewinneinbruch von fast einem Drittel verkünden. Der Bruttogewinn von 303 Millionen Euro, von dem netto noch 204 Millionen Euro übrig bleiben, liegt 31 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. In Zahlen ausgedrückt hat Adidas über 100 Millionen Euro weniger verdient als vor einem Jahr. Auch der Umsatz war im ersten Quartal 2014 rückläufig. Hainer bezifferte diesen auf 3,5 Milliarden Euro, was einen Rückgang von sechs Prozent entspricht.
Aufgrund dieser Zahlen wächst der Druck auf Hainer, der sich am 8. Mai, also dem morgigen Donnerstag, auf der Hauptversammlung in der Fürther Stadthalle den Aktionären stellen muss. Der Großaktionär Union Investment hat bereits angekündigt, den Vorstandsvorsitzenden nicht entlasten zu wollen. Das bedeutet, dass Union Investment das Geschäftsjahr nicht billigt und kommt einem Vertrauensentzug gleich. Hainer hält dagegen, Adidas habe im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erwirtschaftet.
Währungseffekte und Ukraine-Krise belasten Adidas
Bereinigt man die Quartalsergebnisse um internationale Währungseffekte, wäre die Bilanz wohl stabil geblieben. Doch der starke Euro machte dem Sportartikelhersteller einen Strich durch die Rechnung. Besonders der Wertverfall der Währungen wichtiger Märkte wie Brasilien, Argentinien, Türkei oder Australien drückten Gewinnmargen und Umsätze teils enorm. Auch ein weiteres Problem sorgt bei Adidas für Kopfzerbrechen, nämlich die Krise in der Ukraine und deren Auswirkungen auf den russischen Markt.
Russland ist für Adidas einer der wichtigsten Wachstumsmärkte. Insgesamt stieg der Umsatz in Russland im vergangenen Quartal um acht Prozent. Ohne den Wertverlust des Rubels wären es sogar 29 Prozent gewesen. Weitere drohende Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufgrund des Konflikts in der Ukraine wirken sich negativ auf die Geschäfte von Adidas aus. Ein weiterer Problempunkt ist das Golfsport-Geschäft in West-Europa und den USA. Insgesamt rechnet der Vorstand jedoch weiterhin mit einer positiven Bilanz des Gesamtjahres, auch aufgrund der Fußball-WM. Prognostiziert wird ein Gewinn zum Jahresabschluss zwischen 830 und 930 Millionen Euro.