Geldanlage: Silber kaufen und Vermögen sichern

Ähnlich wie Gold ist Silber hervorragend als Geldanlage geeignet. Wer sein Geld in Silber investiert, kann damit sein Vermögen absichern und langfristig ggf. auch noch Gewinne erzielen. Warum es sich lohnt, sein Geld in Silber anzulegen, was beim Silberkauf zu beachten ist und noch vieles mehr rund um die Geldanlage Silber, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Silberunzen

Warum Silber kaufen?

Silber ist eine gute Alternative zu Gold als Wertanlage. Der Silberpreis entwickelt sich ähnlich wie der Goldpreis im Durchschnitt über mehrere Jahre betrachtet immer weiter nach oben. Da der Preis für eine Feinunze Silber deutlich unterhalb des Preises für die gleiche Menge Gold liegt, eignet sich Silber hervorragend für die Investition kleinerer Beträge und z.B. unterschiedlicher Münzen oder auch Vermögensbausteine aus Silber.

Zudem ist Silber ein gefragtes Industriemetall. Ungefähr die Hälfte des weltweit geförderten Silbers wird industriell verarbeitet, beispielsweise bei der Herstellung von Smartphones oder Mikrochips. Es ist nicht möglich, Silber aus anderen Stoffen zu synthetisieren. Um an Silber zu kommen gibt es nur zwei Möglichkeiten. Eine ist der Abbau natürlicher Silbervorkommen. Die andere Möglichkeit ist Recycling von bereits verarbeitetem Silber.

Derzeit gilt Silber als absoluter Geheimtipp. Der Grund dafür ist die begrenzte Menge des verfügbaren Silbers. Laut aktuellem Wissensstand befinden sich nur noch rund 500.000 Tonnen ungeförderten Silbers in den bekannten Lagerstätten. Sollten keine neuen Silber-Vorkommen entdeckt werden, sind die Reserven in 15 bis 20 Jahren erschöpft. Besonders aufgrund der industriellen Nachfrage ist spätestens dann mit einer Explosion des Silberpreises zu rechnen.

Die drohende Silberknappheit dürfte auch aus einem anderen Grund zu einem Preisanstieg führen. Je mehr Silber aus einem Vorkommen abgebaut wird, desto schwieriger und aufwändiger wird die Förderung der Restmengen. Dieser Mehraufwand geht natürlich mit steigenden Kosten einher, welche die Minenbetreiber auf den Silberpreis aufschlagen dürften.

Warum nicht Gold statt Silber kaufen?

Für Silber spricht der im Verhältnis zur gleichen Menge Gold niedrige Preis. Wer sein Geld in Münzen anlegen möchte, bekommt für das gleiche Geld folglich mehr Silber- als Goldmünzen. Je nach angelegter Summe kann sich dieser Vorteil ins Negative umkehren, da physisches Silber schließlich irgendwo gelagert werden muss. Mit dem Volumen steigen auf die Lagerungskosten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Silbermarkt kleiner als der Goldmarkt ist. Dadurch schwankt der Preis stärker als der Goldpreis, sodass bei einem Anstieg schnell große Wertsteigerungen möglich sind. (Auch spannend: die Gold-Silber Ratio)

Bei der Anlage größerer Summen raten Experten, in ein breit gestreutes Depot zu investieren. Ein Teil eines solchen Depots sollte aus Edelmetallen wie Gold oder Silber bestehen. Wenn es finanziell möglich ist, spricht also überhaupt nichts dagegen, in beide Edelmetalle zu investieren oder sogar noch andere Metalle wie Platin hinzuzunehmen.

Silber kaufen sinnvoll? Münzen, Barren, Schmuck?

Silber kann man in unterschiedlichen Formen kaufen. Doch was eignet sich am besten als Geldanlage, Schmuck, Münzen oder Barren?

Grundlegend kann man sagen, dass Silberschmuck oder anderweitig verarbeitetes Silber, bspw. Silberbesteck oder Kerzenhalter aus Silber, nicht unbedingt die besten Anlageobjekte sind. In der Regel bekommt man beim späteren Verkauf nur den Materialwert ausgezahlt. Bei Schmuck besteht wenigstens die Möglichkeit, etwas mehr als den reinen Silberwert zu bekommen, wenn es sich um ein besonders schönes Schmuckstück handelt.

Üblicherweise bezahlt man für verarbeitetes Silber auch deutlich mehr als den Materialwert. Unterm Strich ist es also eher unwahrscheinlich, mit Silberbesteck oder –schmuck als Geldanlage große Gewinne zu erwirtschaften.

Silberbarren sind als Geldanlage gut geeignet. In der Regel liegt der Preis für Silber in Barrenform nur knapp über dem reinen Materialwert. Barren gibt es in unterschiedlichen Größen. Gehandelt werden Silberbarren am häufigsten mit folgenden Gewichten: 100 g, 250 g, 500 g, 1 kg. Reine Silberbarren bestehen aus 999-er Feinsilber, also Silber mit größtmöglicher Reinheit.

Der große Vorteil von Silberbarren ist ihre Kompaktheit, denn in keiner anderen Form bekommt man ein besseres Verhältnis von Silber und Volumen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Barren nicht am Stück verkauft werden müssen. Wer einen 1 kg schweren Silberbarren besitzt, kann ihn durchsägen (lassen) und beispielsweise nur 500 Gramm verkaufen. Da es sich um reines Silber handelt, wirkt sich so ein Vorgehen nicht negativ auf den Verkaufspreis aus.

Inzwischen gibt es sogar kleine Silber Minibarren sogenannte Vermögensbausteine.

Tipp: Anlagemünzen mit Sammlerwert

Anlagemünze: Kanada Maple Leaf
Die Kanada Maple Leaf gehört zu den beliebtesten Anlagemünzen aus Silber.

Als Geldanlage sind Silbermünzen zu empfehlen. Im Gegensatz zu Silberbarren haben Münzen nicht nur einen Material-, sondern zusätzlich auch einen Sammlerwert. Die Entwicklung des Sammlerwertes kann natürlich niemand vorhersagen, allerdings kann sich der Sammlerwert nur positiv auf den Verkaufspreis auswirken. Ansonsten bleibt ja immer noch der Materialwert.

Wer sein Geld in reinem Silber anlegen möchte, kann neben Barren auch Anlagemünzen kaufen. Der Wert von Anlagemünzen orientiert sich ähnlich wie bei Barren hauptsächlich am aktuellen Silberpreis. Bei Anlegern sind 1 kg Silbermünzen besonders beliebt. Anlagemünzen werden auch Bullions oder Bullionmünzen genannt. Diese Münzen haben meist keine oder eine nur wenig aufwändige Prägung.

Sammlermünzen hingegen sind mit hochwertigen Prägungen versehen, deren Motive regelmäßig wechseln. Dadurch ist die Anzahl der Münzen begrenzt bzw. limitiert. Daraus ergibt sich der Sammlerwert, der beim späteren Weiterverkauf von großer Bedeutung sein kann. Im Gegensatz zu Silberbarren sollten Sammlermünzen besonders vorsichtig gelagert werden.

Die Münzen werden üblicherweise in Kapseln ausgeliefert. Münzkapseln schützen die Münze vor Witterungseinflüssen, Schmutz und Beschädigung. Der Sammlerwert einer Münze ist nicht nur von der Seltenheit und dem Motiv abhängig, sondern maßgeblich auch vom Zustand der Münze. Ein Sammler bezahlt für eine mehrere Jahre alte Silbermünze in der Regel deutlich mehr, wenn sie neu und unberührt aussieht und nicht angelaufen ist oder Kratzer aufweist.

Die besten Silbermünzen als Wertanlage

Es gibt unzählige verschiedene Silbermünzen auf dem Markt, doch welche Silbermünzen eignen sich besonders gut als Wertanlage? Besonders als Einsteiger sollte man bekannte Silbermünzen kaufen und weniger auf Exoten setzen. Weit verbreitete Anlagemünzen wie die Maple Leaf Silber sind weltweit beliebt und gelten zudem als sehr wertstabil.

Damit ist gemeint, dass es gerade in Krisenzeiten unwahrscheinlich ist, dass diese Münzen viel von ihrem Wert verlieren, anders als die eben erwähnten Exoten. Nachfolgend genannte Silbermünzen gehören zu den beliebtesten und sichersten Anlagemünzen weltweit.

Maple Leaf Silber

Land: Kanada

Währung: Kanadischer Dollar (CAD)

Herausgeber: Royal Canadian Mint

Größen: 1 oz, 1,5 oz

Versionen: Stempelglanz – Proof-Qualität – Privy Mark

Feinsilbergehalt: 999,9/1000

Die Maple Leaf Silber gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Anlagemünzen weltweit. Charakteristisch ist ihr Motiv, das kanadische Ahornblatt, welches auch die Landesflagge ziert. Sie wird überwiegend mit dem Feingewicht von einer Unze geprägt. Seit 2015 werden auch Münzen mit 1,5 Unzen Feingewicht geprägt.

Optisch unterscheidet sich diese Variante der Maple Leaf Silbermünze durch ihre Größe und das Motiv, denn auf der großen Variante der Münze sind drei Ahornblätter zu sehen. Die Rückseite zeigt ein Bild von Königin Elisabeth II.

Es gibt die Maple Leaf Silber auch mit anderen Feingewichten von bis zu einem Kilogramm. Hierbei handelt es sich jedoch um Sonderauflagen, welche von Sammlern sehr begehrt sind und entsprechend wertvoll sind. Auch heute noch erscheinen hin und wieder Sonderauflagen der Maple Leaf. Allerdings sind die Sonderauflagen streng limitiert und entsprechend schnell vergriffen. Der Sammlerwert dieser Münzen steigt in der Regel rasant an.

American Eagle Silber

Land: USA

Währung: US-Dollar (USD)

Herausgeber: United States Mint

Größen: 1 oz

Versionen: Stempelglanz – Proof-Qualität – Uncirculated

Feinsilbergehalt: 999/1000

Die beliebte Anlagemünze American Eagle Silber wird ausschließlich mit einem Feingewicht von einer Unze geprägt. Als offizielles Zahlungsmittel ist auf der Wertseite der offizielle Nennwert von 1 US-Dollar zu sehen. Das Hauptmotiv der Wertseite ist eine Abbildung des Amerikanischen Adlers. Die andere Seite ist mit Motiven der uramerikanischen Freiheitssymbolik versehen.

Standardmäßig wird die American Eagle Silbermünze als Stempelglanz geprägt. Die Auflagen der noch höherwertigen Prägetechniken sind bedeutend kleiner und teurer. Während man die Version mit Stempelglanz als Einzelstücke oder in Münzröhrchen kaufen kann, werden Münzen in Proof-Qualität in speziellen mit Samt gefütterten Boxen inklusive Echtheitszertifikat verkauft.

Wiener Philharmoniker Silber

Land: Österreich

Währung: Euro

Herausgeber: Münze Österreich

Größen: 1 oz

Versionen: Stempelglanz

Feinsilbergehalt: 999,9/1000

Die Wiener Philharmoniker war die erste in Europa geprägte Silbermünze aus Silber quasi perfekter Reinheit. Es handelt sich bei ihr um eine silberne Version der Wiener Philharmoniker Goldmünze, welche sich innerhalb kürzester Zeit größter Beliebtheit erfreute. Auch die silberne Anlagemünze stieß auf eine enorm große Nachfrage.

Auf der Wertseite ist die Orgel der Wiener Philharmonie zu sehen, gemeinsam mit dem Nennwert von 1,50 Euro. Die Motivseite zeigt unterschiedliche Instrumente des Orchesters. Ausgegeben wird die Anlagemünze in Münzröhrchen mit 20 Münzen darin. Wer viel Geld in die Wiener Philharmoniker Silber anlegen möchte, kann auch eine der Masterboxen, die jeweils 500 Münzen enthalten.

Libertad Silber

Land: Mexiko

Währung: –

Herausgeber: Casa de Moneda de México

Größen: 1/20 oz, 1/10 oz, ¼ oz, 1 oz, 5 oz, 1 kg

Versionen: Stempelglanz – Proof-Qualität

Feinsilbergehalt: 999/1000

Der mexikanische Libertad ist eine der ältesten Silbermünzen, die sich als Anlagemünze etabliert haben. Obwohl der Libertad keinen Nennwert aufweist, ist er in Mexiko als Zahlungsmittel anerkannt. Der Wert wird schlichtweg tagesaktuell am derzeitigen Silberpreis festgemacht.

Auf dem Libertad Silber ist Victoria, die mexikanische Göttin des Sieges abgebildet. Die andere Seite zeigt einen Wappenkreis und den mexikanischen Adler, der auch auf der mexikanischen Flagge abgebildet ist.

China Panda Silber

Land: China

Währung: Yuan

Herausgeber: People’s Bank of China

Größen: ½ oz, 30 g, 1 oz, 150 g, 12 oz, 1 kg

Versionen: Stempelglanz – Proof-Qualität

Feinsilbergehalt: 999/1000

Auch die China Panda Silber zählt zu den beliebtesten Anlagemünzen weltweit. Vor allem unter Sammlern ist sie begehrt, da die Münze aus Reinsilber besteht und nur in limitierter Auflage erscheint. Die Besonderheit der China Panda Silbermünze ist ihr Motiv. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen chinesischen Pandabären.

Die große Beliebtheit unter Sammlern lässt sich damit erklären, dass das Motiv jährlich wechselt. Das führt nebenher dazu, dass teils enorm hohe Preise für die Münzen gezahlt werden. Vor allem die streng limitierten Auflagen in Proof-Qualität werden zu teils astronomischen Preisen gehandelt.

Silber und Steuern (Mehrwertsteuer, Einfuhrumsatzsteuer)

Einer der auffälligsten Unterschiede beim Kauf von Gold und Silber ist steuerlicher Natur. Anlagegold ist von der Einfuhrumsatzsteuer befreit und kann folglich ohne Zusatzkosten auch aus dem Ausland eingeführt werden. Bei Silber verhält es sich anders. Silber, auch Anlagesilber, wird mit 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer besteuert.

Bis Anfang 2014 galt für Silbermünzen der reduzierte Mehrwertsteuersatz in Höhe von 7 Prozent. Seitdem werden auch Silbermünzen mit den vollen 19 Prozent besteuert. Doch die erwarteten Preiserhöhungen für Silbermünzen blieben größtenteils aus. Händler, die Münzen von Privatpersonen kaufen oder aus dem Nicht-EU-Ausland importieren, können sich für die Differenzbesteuerung entscheiden.

Bei der Differenzbesteuerung fällt zunächst nur eine reduzierte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 Prozent an. Anschließend wird dieser Betrag zum Einkaufspreis hinzuaddiert. Dadurch erhält der Händler den Nettoverkaufspreis, also den Preis, den er beim Verkauf selbst mindestens verlangen muss. Beim Weiterverkauf zeigt sich die Besonderheit der Differenzbesteuerung. Die 19 Prozent Mehrwertsteuer werden nämlich nicht auf den Verkaufspreis angerechnet, sondern nur auf die Differenz zwischen dem Nettoverkaufspreis (Einkaufspreis + 7 % Einfuhrumsatzsteuer) und dem tatsächlichen Bruttoverkaufspreis.

Beispiel: Einfluss der Differenzbesteuerung auf den Preis von Silbermünzen

Zwei Händler importieren je 1 kg Silber aus Kanada. Händler 1 importiert eine Silbermünze, Händler 2 hingegen kauft einen Silberbarren. Um die Auswirkungen der Differenzbesteuerung für den Kunden deutlicher zu zeigen, nehmen wir an, beide Händler haben für das Silber jeweils 600 Euro bezahlt und wollen es mit einer Gewinnmarge in Höhe von 100 Euro weiterverkaufen.

Zunächst kostet das Silber beide Händler 600 Euro. Bereits bei der Einfuhr erhöht sich der Nettopreis aufgrund der Einfuhrumsatzsteuer, welche auf den Einkaufspreis aufgeschlagen wird. Händler 1 zahlt auf seine Münze mit Differenzbesteuerung nur 7 Prozent Steuern. Der Nettopreis steigt also nur um 42 Euro. Im Gegensatz dazu zahlt der Barrenimporteur 19 % Einfuhrumsatzsteuer. Umgerechnet sind das 114 Euro. Der Nettopreis des Barrens liegt jetzt schon bei 712 Euro.

Beide erhöhen ihren Nettoverkaufspreis um 100 Euro als Gewinnmarge. Der Endpreis setzt sich aus dem Nettoverkaufspreis zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent zusammen. Bei der Differenzbesteuerung wird die Mehrwertsteuer nur auf die Gewinnmarge angewandt, bei der normalen Besteuerung auf den kompletten Nettoverkaufspreis.

Händler 1 kann seine Silbermünze dank Differenzbesteuerung folglich für 761 Euro anbieten. Der Preis, den Händler 2 für die gleiche Menge Silber in Barrenform verlangen müsste, wäre 968,66 Euro. Der Silberbarren ist also 207,66 Euro teurer als die gleich schwere Silbermünze.

Hier ist die Besteuerung von aus Nicht-EU-Ländern importiertem Silber noch einmal tabellarisch veranschaulicht dargestellt:

Kostenfaktoren Händler 1 Händler 2
Zuschläge Preisentwicklung Zuschläge Preisentwicklung
Einkaufspreis 600 Euro 600 Euro
Einfuhrumsatzsteuer 7 % = 42 Euro 19% = 114 Euro
Nettopreis neu 642 Euro 714 Euro
Gewinnmarge 100 Euro 742 Euro 100 Euro 814 Euro
Mehrwertsteuer 19 % auf Gewinn = 19 Euro 19 % auf Gesamtpreis = 154,66 Euro
Verkaufspreis 761 Euro 968,66 Euro

In diesem Beispiel wurde die Differenzbesteuerung aufgrund der Verständlichkeit anhand des Kaufs einer Münze und eines Barren veranschaulicht. Es ist wichtig zu beachten, dass Silbermünzen nicht automatisch günstiger als Barren sind, denn der Händler kann sich für die Differenzbesteuerung entscheiden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass er die Münze auch auf die Art und Weise versteuert haben kann, wie es bei Silberbarren üblich ist.

Differenzbesteuerte Anlagemünzen sind im Handel mit Sätzen wie „differenzbesteuert nach §25 UStG“ gekennzeichnet.

Was ist beim Silberkauf zu beachten?

Im vorherigen Abschnitt ist es ein unscheinbares Wort, welches für Anleger allerdings entscheidend sein kann: „können“. Silberhändler können sich für die Differenzbesteuerung entscheiden, sie müssen aber nicht. Daraus lässt sich unmittelbar schließen, dass es gerade bei Silbermünzen sinnvoll ist, einen Preisvergleich durchzuführen. Die gleiche Münze kann bei einem Händler allein schon aufgrund der Besteuerung deutlich teurer oder günstiger sein als bei einem anderen.

Aber auch unabhängig davon ist ein Preisvergleich nur zu empfehlen. Der Verkaufspreis hängt nicht nur vom aktuellen Silberpreis ab, sondern auch von den Gewinnmargen des Händlers, der sein Geschäft und seine Angestellten finanzieren muss.

Experten raten grundsätzlich davon ab, Silbermünzen im Abonnement zu kaufen. Immer wieder gibt es Händler, die Silbermünzen als regelmäßiges Abo verkaufen, ähnlich wie es bei Zeitschriften üblich ist. Man zahlt also eine vereinbarte Summe und erhält regelmäßig neue Silbermünzen zugesandt. Das Problem ist hierbei nicht minderwertige Qualität oder ähnliches, sondern der Kostenfaktor.

In der Regel zahlt man für Silbermünzen im Abo deutlich mehr als beim Einzelkauf. Es lohnt sich mehr, den Silbermarkt zu beobachten und Münzen zu kaufen, wenn der Silberpreis gerade niedrig ist. Außerdem sollte man, wenn man sich doch für ein Abo entscheidet, auf die Seriosität des Händlers achten. Es sollte schon ein zertifizierter Edelmetallhändler sein, der sein Silber nicht unbedingt im Teleshopping anpreist.

Auch von Medaillen sollte man lieber absehen. Münzen sind Zahlungsmittel, die auch unabhängig vom Silberpreis einen Gegenwert haben. Dadurch wäre es in Krisenzeiten möglich, sie tatsächlich als Zahlungsmittel zu verwenden. Bei Medaillen ist das nicht der Fall. Einerseits sind sie nicht als Zahlungsmittel anerkannt und haben daher keinen festen Gegenwert. Andererseits ist auch ihr Silberwert gering, da häufig nur 333er-Silber verwendet wird und kein Reinsilber wie es bei Anlagemünzen der Fall ist.

Silbermünzen gibt es meist in unterschiedlichen Größen. Damit geht auch ein unterschiedliches Gewicht einher. In der Regel sind schwerere Münzen in Relation betrachtet günstiger als leichte Münzen. Das liegt vor allem an der Mehrarbeit, die die Prägung vieler kleiner Münzen verursacht. Eine 1 kg Silbermünze muss nur einmal geprägt werden, während der Aufwand 10 Silbermünzen á 100 g zu prägen deutlich größer ist. Der erhöhte Arbeitsaufwand schlägt sich im Preis nieder.

Silber richtig lagern / verstecken

Ihr Silber können Sie besonders einfach in einem versicherten Bankschließfach lagern. Das ist natürlich mit Kosten verbunden und hat den Nachteil, dass Sie es „besuchen“ müssen und es nicht jederzeit ansehen oder in die Hand nehmen können.

Die Grundregeln der Silberlagerung sind eigentlich ganz einfach. Zunächst sollten natürlich so wenige Personen wie möglich von dem Silber und vor allen von den Verstecken wissen. Man sollte allerdings irgendwo Hinweise hinterlassen, damit Angehörige an das Silber kommen, wenn der Besitzer bspw. durch einen Unfall spontan verstirbt.

Die zweite Grundregel lautet, dass das Silber nicht an einem einzigen Ort aufbewahrt wird, sondern in vielen kleineren Verstecken. Das hat den Vorteil, dass im Falle eines Einbruchs nicht alles verloren geht, da kaum ein Einbrecher so viel Zeit hat, alle Verstecke aufspüren zu können. Dafür eigent sich ggf. der ein oder andere Dosensafe.

Geeignete Ecken und Nischen finden sich in jeder Wohnung. Sehr gut geeignet sind Verstecke in der Nähe von Metall. Sind Silbermünzen oder –Barren hinter einem Metallrohr versteckt, ist es selbst dann kaum zu entdecken, wenn Einbrecher Metalldetektoren einsetzen.

Auch alte Elektrogeräte bieten sich als Versteck an. Kaum ein Einbrecher würde auf die Idee kommen, in einem alten Toaster hinten im Schrank nach wertvollem Silber zu suchen. Das Silber sollte in Watte verpackt gelagert werden, damit es nicht klappert, wenn der Einbrecher den Toaster beiseite räumt.

Beim Verstecken von Silber sollte man immer im Hinterkopf haben, dass Einbrecher auch darüber nachdenken, wo jemand etwas vor ihnen verstecken könnte. Daher sollte man sich nicht auf die typischen Geheimverstecke verlassen wie den berühmten doppelten Schubladenboden. Solche Verstecke erkennt ein erfahrener Einbrecher auf den ersten Blick.

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