Im ersten Quartal 2013 ist die Zahl der staatlich geförderten Riester-Rentenverträge laut Angaben des Bundesarbeitsministeriums erstmals seit der Einführung der Riester-Rente im Jahr 2002 zurückgegangen. Derzeit verzeichnet das Ministerium 15,652 Millionen bestehende Verträge, was einen Rückgang von 27.000 Verträgen im Vergleich zum letzten Quartal 2012 bedeutet.
Die Deutschen nehmen die staatlichen Zuschüsse bei der privaten Altersvorsorge immer weniger in Anspruch. Es werden nicht nur immer weniger neue Riester-Verträge abgeschlossen, sondern auch immer mehr Verträge ruhen gelassen. Die Zahl der Verträge, in die keine Beiträge und dadurch auch keine staatlichen Zuschüsse eingezahlt werden, stieg in diesem Quartal auf 19,5 Prozent.
Schuld an dem Rückgang sind laut der Versicherungswirtschaft, die von den Zahlen nicht überrascht ist, die anhaltende Finanzmarktkrise und ein Wandel in den Prioritäten der Deutschen. Viele Verbraucher verzichten auf eine private Altersvorsorge und zahlen stattdessen lieber einen Baukredit ab oder stecken das Geld in die eigene Ausbildung oder die der Kinder. Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, erklärt sich insbesondere den Anstieg der ruhenden Verträge damit, dass das leben „einfach nicht so planmäßig“ ablaufe, da „der Normalfall ist, dass in fünf bis zehn Jahren irgendetwas dazwischenkommt und der Vertrag angepasst oder aufgelöst wird“.
Nicht nur die Riester-Rente verzeichnet einen Rückgang. Das Minus bei Versicherungspolicen beläuft sich im Vergleich zu Ende 2012 auf 31.000, bei den staatlich geförderten Fondssparplänen sogar auf 36.000 Verträge. Aber nicht alle Riester-Verträge verzeichnen einen Rückgang. Immerhin die Anzahl der Wohn-Riester-Verträge für Immobiliensparer und die der Banksparpläne entwickelt sich positiv, sie stieg insgesamt um 40.000 an.