Jetzt ist es doch schnell (zu schnell) gegangen. Erst im August hat Steve Jobs seinen Rücktritt vom Vorstandsposten bei Apple aus gesundheitlichen Gründen bekanntgegeben. Er wusste wohl als einziger wie es um ihn wirklich steht und wollte – perfektionistisch wie er war – einen bestmöglichen Übergang für sein „Baby“, seinen Konzern, für Apple. Steve Jobs, das Gesicht und das (marketingtechnische) Mastermind bei Apple ist tot. Er verstarb am 05.10.2011 mit 56 Jahren in San Francisco, Kalifornien. Jobs war das Genie hinter Produkten wie MacBook, iPhone, iMac, iPad, iPod und iTunes. Unter ihm wurde Apple das wertvollste börsennotierte Unternehen der Welt. Zu ersetzen ist ein visionäres Genie nie. Tim Cook, sein Nachfolger hat große Fußstapfen zu füllen.
Erst am 25. August gab er die Führung des Konzerns an Tim Cook weiter, der noch gestern erst das iPhone 4S vorgestellt hat. Schon gestern waren Fans, Anleger und Investoren enttäuscht. Zum einen weil es kein neues iPhone 5 gab und zum anderen, weil ER nicht da war. Heute wissen wir warum. Steve Jobs, der Johannes Guttenberg der Neuzeit (nicht geringer ist sein Schaffen einzustufen) ist tot. Steve Jobs litt an Krebs, wurde 2004 an der Bauchspeicheldrüse operiert und erhielt 2009 eine Lebertransplantation.
Wie verabschiedet man jemanden, der wie kaum ein anderer zu einem Gesicht eines Unternehmens geworden ist. Dessen Anwesenheit allein es vermocht hat, Fans, Anleger, Investoren und Märkte zu begeistern. Apple selbst versucht es so:
„Apple has lost a visionary and creative genius, and the world has lost an amazing human being.“
„Apple hat ein visionäres und kreatives Genie verloren – und die Welt einen erstaunlichen Menschen.“
Ruft man die Apple-Homepage erscheint zunächst ein Großbild von Steve Jobs, so wie er sich selbst gern gesehen hat. Nachdenklich und doch verschmitzt aber irgendwie auch dominant. Es würde niemanden erstaunen, wenn er selbst das Foto noch zu Lebzeiten ausgesucht hätte.
Was der Verlust von Steve Jobs für Apple konkret bedeutet, wird die Zukunft zeigen. Fakt ist aber, dass man ein visionärs Genie nicht ersetzen kann. Ob die riesigen Fußstapfen, die Jobs hinterlässt, zu groß sein werden für seine Nachfolger, werden wir sehen. Das sein Fehlen für Apple schon einmal negativ verlaufen ist, zeigt die Geschichte.
Als der Apple-Mitbegründer nach einem internen Machtkampf 1998 in das Unternehmen wieder zurückkehrte, verhalf er Apple mit dem iMac zu neuen Erfolgen. Zuvor war er aus seinem eigenen Unternehmen „rausgeschmissen“ worden. In der Zeit seiner Abwesenheit ging es jedoch mit Apple bergab. Erst nach seiner Rückkehr konnte der vom Bankrott bedrohte Konzern wieder schwarze Zahlen schreiben. Doch nicht nur das. Er präsentierte in den Folgejahren Neuheiten in Serie. Neuheiten, die die Kommunikation der Menschen weltweit nachhaltig verändert hat. Nacheinander präsentierte er iPod, iPhone, Airbook sowie das iPad. Der Apple-Wahn brach aus – die Konkurrenz verlor beachtliche Marktanteile und versuchte fortan, Apple-Produkte zu kopieren.
Bei seinem Rücktritt im August rutschten Apple-Aktien weltweit um bis zu 7 Prozent in den Keller – und da war er noch da. Hier zeigt sich, wie sehr Apple mit Steve Jobs gleichgesetzt wird. Steve Jobs ist Apple und umgekehrt. Sein Tod wird einen weitaus größeren Kursabfall bedeuten. Viele Anleger werden sich – zumal nach der gestrigen Enttäuschung – von Ihren Aktien trennen. Es gibt nicht wenige, die Apple nicht zutrauen, ohne Steve Jobs die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. In einem solchen Umfeld wird jedes noch so kleine Faktum überbewertet. Im letzten Jahr war Steve Jobs offensichtlich sehr krank und konnte nicht so arbeiten wie noch die Jahre zuvor. Die mögliche Folge daraus haben wir gestern gesehen (zumindest wird es so interpretiert). Länger als sonst hat Apple gebraucht für eine neue Präsentation. Und dann ist noch nicht einmal der große Wurf gelungen, sondern „nur“ eine Weiterentwicklung eines bereits bestehendes Produktes.
Hat Steve Jobs auch ein Privatleben?
Ja, das hatte er. Obgleich sein Leben Apple war. Jobs war mit Laurene Powell verheiratet und hat vier Kinder. Während andere Vorstandsvorsitzende sich mit Millionen-Gehältern brüsten, schaffte Steve Jobs es als „Schlechtbezahltester Geschäftsführer“ in das Guinnessbuch der Rekorde. Er erhielt von Apple jährlich einen Gehaltsscheck über einen US-Dollar – bekam aber regelmäßig „Geschenke“, wie zum Beispiel einen Privat-Jet, überreicht. Darüber hinaus umfasste sein Aktienpaket mehrere hundert Millionen Dollar.
Wenn Sie mögen, können Sie per E-Mail Apple-Website Gedanken, Erinnerungen und Kondolenzbekundungen verschicken. Seine Biografie soll im März 2012 erscheinen. Jobs autorisierte hierfür den Journalisten Walter Isaacson.