Am Dienstag hat die International Games Week in Berlin ihre Pforten geöffnet. Noch bis Sonntag trifft sich die Computerspiel-Branche und präsentiert ihre Ideen und Visionen. Es wird mit hohem Besucherandrang gerechnet, allein die Entwicklerkonferenz Quo Vadis kann in diesem Jahr einen Besucherzuwachs von 25 Prozent verzeichnen. Mittlerweile rückt die Branche immer stärker ins Blickfeld der Politik, die in ihr einen bedeutenden Wachstumsfaktor für die gesamte Wirtschaft sieht.
Dass Computerspiele ein riesiges Geschäftsfeld sind, sollte niemandem neu sein. Noch bis zum 13. April treffen sich auf der International Games Week in Berlin internationale Branchengrößen. Die Games Week besteht aus mehreren Veranstaltungen. Die Entwicklerkonferenz Quo Vadis stellt den Kern der Games Week dar. 6.000 Besucher werden erwartet, davon etwa 2.500 Fachbesucher. Außerdem gibt es das Independent Games Festival A Maze und das Gamefest des Computerspielemuseums, welches sich vor allem an das allgemeine Publikum richtet.
Computerspielbranche als internationaler Wirtschaftsfaktor
Dass die Games Week in diesem Jahr ein wahrer Zuschauermagnet sein wird, zeigt bereits die Tatsache, dass allein die Konferenz Quo Vadis in diesem Jahr 25 Prozent mehr Teilnehmer angezogen hat. Aber nicht nur Spieleentwickler und Gamer zeigen großes Interesse an dem Branchentreffen, auch die Politik richtet ihre Aufmerksamkeit immer stärker auf diesen Sektor. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Branchenverbands BIU, sagte, dass beispielsweise mittlerweile 21 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Spiele auf ihren Smartphones oder Tablets spielen. Insgesamt konnte die Branche im vergangenen Jahr in Deutschland einen Umsatz von etwa 1,82 Milliarden Euro vorweisen.
Entsprechend lobte Staatssekretärin Brigitte Zypries die Spiele-Branche in einem Grußwort zum Start der Konferenz. Sie lobte die Branche als einen hoch kreativen Sektor, der sich immer wieder neu erfinde. „Die digitale Spiele-Branche produziert eine frische Dynamik, von der die ganze Wirtschaft profitiert“, führte sie aus. Entsprechend stellte sie weitere Investitionen und Förderungsprogramme in Aussicht, um Deutschland als Standort für Spieleentwickler zu stärken. Allgemein ist die deutsche Spieleindustrie auf den internationalen Markt ausgerichtet. Laut Zypries liegt die Exportquote in diesem Bereich bei etwa 60 Prozent.
Mobiles und soziales Spielen als Zukunftsmärkte
Die wichtigsten Triebfedern der Branche sind derzeit mobile Spiele. Spiele, die auf Smartphones und Tablets gespielt werden, haben derzeit allein in Deutschland 21 Millionen Nutzer. Schenk führte aus, dass diese Spiele nicht nur für die jeweiligen Entwickler wichtig sind, sondern für die gesamte Spielebranche: „Nutzer von Mobile-Apps finden immer häufiger auch den Weg zu anderen Spieleplattformen, also zu Online- und Browserspielen oder den klassischen PC- und Konsolenspielen“.
Neben mobilen Spielen stehen auch soziale Spiele im Mittelpunkt. So ein Spiel ist beispielsweise das von Google entwickelte Spiel Ingress. Darin verschmilzt die reale mit der virtuellen Welt. Spieler weltweit können sich zu Gruppen zusammenschließen und gegeneinander antreten. Das tun sie, indem sie sich in der realen Welt bewegen und auf ihrem Smartphone Aufgaben lösen, die sie in einer Art virtueller Ebene, die über ihrer realen Umgebung liegt, antreffen.